Hartmann komprimiert das Geschehen (angesiedelt im Zeitraum des 30jährigen Krieges) auf drei voneinander isolierte Szenen: Sie zeigen Simplicissimus, den einfältigen Bauernburschen, auf der Flucht vor den Landsknechten, im Asyl bei dem weisen Einsiedler und als eine Art Narren beim Gouverneur, dem er schreckliche Wahrheiten über jene entgegenschleudert, die in Kriegen die Menschen zugrunde richten.
Er zieht die Erde, der schwere Schritt ist erlebbar. Sein eigenes Tempo verlässt ihn. Schicksal, Wasser wird zu Blut und dieses Band umfasst die Welt.
Das Kind:
"Anno Domini 1648 lebten nicht
mehr zwölf Millionen,
wohnten nur noch vier
Millionen Menschen in
Deutschland.
Und da war einer, der
nichts wußte vom Gericht,
fernab, in der Einöde, ein
kleiner Bub bei den
Schafen …"
(H. Scherchen, W. Petzet und K. A. Hartmann nach Grimmelshausen)
Semper-Depot Wien
Premiere: 21. August 1997
weitere Vorstellungen: 22.,23.,29., und 30. August 1997
Lucia Nistler, Ingrid Hofer, Peter Gruber, Rainer Mandl und Michael Scheidl
Orchester Musica Viva
Karl Amadeus Hartmann
nach HJ. Chr. Grimmelshausen von Hermann Scherchen, Wolfgang Petzet Und HJ. Chr. Grimmelshausen
Michael Scheidl
Alexander Drcar
Nora Scheidl
Norbert Chmel